Mit dieser Jazz Messe habe ich mir einen langjährigen Wunsch erfüllt, mich einmal an ein geistliches Werk heranzuwagen. Nach langem Zögern konnte ich mich dann endlich im Januar 2008 dazu bewegen, die ersten Noten niederzuschreiben. Der überraschend anhaltende und umfangreiche Ideenfluss meinerseits beflügelte mich zusätzlich, dieses Werk zu komponieren Der Auslöser dieses Unterfangens war die mehrmalige Aufführung der Missa Rotna von Bent Peder Holbech in der Kirche von Glis mit dem Gliser Kirchenchor unter der Leitung meines langjährigen Freundes Stefan Ruppen, dem ich nebst Pfarrer Alois Bregy und der Band «Jazz GmbH» das Werk auch gewidmet habe.
Dieses CD Projekt konnte Dank dem Impuls des Departements für Erziehung, Kultur und Sport des Kantons Wallis realisiert werden. Der Kanton bezweckt mit dieser Aktion die Einheit der beiden Kantonsteile zu stärken. Seit 1985 ist Patrick Jean in der Walliser Musikszene aktiv als Musiker in zahlreichen lokalen Projekten und auch als Dozent für Gitarre an der EJMA-VS (Hochschule für Jazz und aktuelle Musik). Er bekleidete das Amt des Koordinators für die Schule von 1987 bis 2004. Anlässlich einer Preisverleihung des Staats Wallis im Jahre 1997 wendete er sich an Alex Rüedi, Saxophonist, Flötist und Komponist aus dem Oberwallis, um diese gemeinsam musikalisch zu umrahmen. Aus dieser ersten Begegnung entsprang eine umfangreiche und konstruktive Zusammenarbeit zwischen den beiden Musikern. Kurze Zeit nach dem ersten Treff der beiden traten dann auch andere Musiker in Erscheinung, wie Brice Pianet, der sich in diesem Projekt ebenfalls als Komponist und Bassist beteiligt. Die anderen Musiker des Projekts wurden aus den Bands der beiden Protagonisten rekrutiert: Didier Métrailler, Perkussionist und Schlagzeuger; Monika Peter, Klarinette und Tobias Salzgeber, Trompete und Flügelhorn.
In ihrem Jubiläumsjahr möchte die ARBB eine zweite CD herausgeben. Da die Aufnahme der ersten schon mehr als zehn Jahre zurück liegt, ist die Zeit für einen neuen Auftritt der Band auf Platte wieder reif, hat sich doch die ARBB personell stark gewandelt. Auch war Alex Rüedi während diesen Zehn Jahren als Komponist wieder produktiv. So soll auf der CD nur Musikstücke von unserem Bandleader zu hören sein. Sie wird somit zu einem eigenständigen, kreativen Zeugnis musikalischen Schaffens und bringt die ARBB in den eher kleinen Kreis der Big Bands von Originalität. Die CD soll aber auch dem Jubiläum gemäss das in zwanzig Jahren erreichte festhalten, sei es als bleibende
Erinnerung oder als stetige Motivation für die nächsten zwanzig Jahre. Die Proben für die Aufnahme sind schon angelaufen. Nach dem festgesetzten Zeitplan besuchen wir Ende Mai das Tonstudio von Stefan Loup in Charrat.
Hinter dem geschäftstüchtigen Namen «Jazz GmbH» verbirgt sich seit 1990 ein Oberwalliser Septett, das sich dem Jazz, in seiner ganzen Vielfalt verschrieben hat. Die sieben Musiker, ein vierköpfiger Bläsersatz auf hohem Niveau und die Rhythmusgruppe, haben sich mit ihrem gepflegten Sound und ihrer Beweglichkeit in verschiedensten Jazz-Stilen über die Kantonsgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Das Programm der Jazz GmbH erzählt Jazzgeschichte. Das Repertoire der sieben Walliser Jazzer beinhaltet New Orleans, Dixieland, Blues, Gospel, Chicago und Swing, auch Bebop, Classic Jazz, Jazz-Rock, Funk, Jazz-Balladen, Latin, Samba bis hin zu Klezmer. Eigenkompositionen und Arrangements von Saxophonist Alex Rüedi ergänzen das breite Repertoire der Band. Die Jazz GmbH gibt Konzerte im In- und Ausland (u.a. Expo 2002, München, Berlin, Salzburg, Basel, Lausanne) und organisiert regelmässig Jazz-Abende auf der Heimbühne im Jazz-Keller in Visp oder gastiert in anderen Walliser Kulturzentren.
Das Gesamtprojekt CONtraste will Gegensätzliches zusammenbringen und daraus Neues und Ungewohntes entstehen lassen. Die ARBB und der Orchesterverein Visp haben genau diese Idee im Bereich der Musik mit einem speziellen Konzert am 24. Mai 2003 umgesetzt. Jazzer und Klassiker machen gemeinsam Musik. So wird versucht eine Brücke zwischen den Grossformationen der Klassik und des Jazz zu schlagen. Orchester CON Big Band. Der Graben zwischen Klassikern und den Jazzern soll endlich verschwinden. Mit integriert in diesem Projekt ist eine Uraufführung, die unser Bandleader und Komponist Alex Rüedi speziell hierfür geschrieben hat. Das Werk trägt den Titel Morning in Salina und vermag den Klang und den Stil von Klassik und Jazz bewusst einzusetzen und zu vermischen. Die weiteren Stücke sind Kompositionen des herausragenden Altsaxophonisten Phil Woods (ebenfalls Big Band mit Orchester).
Big Bands gelten als die Dinosaurier des Jazz: sie sind zu gross für weite Reisen, als Haustier recht umständlich und immer ein wenig vom Aussterben bedroht. Es stecken aber Werte in dieser Formation, die sie für Geniesser unentbehrlich macht. Diese Werte will die «Alex Rüedi Big Band» auf ihrem Erstlingswerk näherbringen. Zugleich schreibt die Gruppe mit «Goppler News» auch ein Stück Bandgeschichte: 1996 feiert die ARBB ihr 10-jähriges Bestehen - ihre ungebrochene jugendliche Frische dokumentiert sie mit den «Neuigkeiten aus Goppisberg». Bereits 1986 liessen sich eine Handvoll Oberwalliser von Alex lebendiger Begeisterung für traditionellen und modernen orchestralen Jazz anstecken. Seither verbringen sie ihre Freizeit zusammen und pflegen diesen Musikstil, dem sich eine nur kleine Anhängerschaft verschreibt. Neben dem traditionell swingenden Stil bringt die Formation um Alex Rüedi vor allem moderne Nummern des Orchestralen Jazz zur Aufführung. Zur Stilpalette der Formation zählen Swing, Latin, Rock, Funk, Samba, Shuffle und Blues. Mit besonderer Freude spielt die «Alex Rüedi Big Band» Eigenkompositionen aus der Feder ihres musikalischen Leiters.
Reifer und präsenter sind sie in den letzten Jahren geworden, die 17 Musiker der Alex Rüedi Big Band, ohne dass dabei nur ein Quäntchen ihrer Spritzigkeit verloren ging. Übrigens haben bereits sieben Eigenkompositionen des Bandleaders einen Platz im Repertoire des Ensembles eingenommen. Alex Rüedi gehört zu den wenigen, die neue Stücke für solche Formationen schreiben, Musik mit klarem Konzept, trotz eigenwilligen Formen, und mit einem Inhalt, der berührt. Für das Konzert vom 5. April 92 in Naters wurde ein Programm zusammengestellt, welches konzentriert und abwechslungsreich zugleich ist. So bekamen die Zuhörer griffige und runde Funknummern mit satten Bläsersätzen zu hören, daneben gleichsam als Gegensatz «A little child is falling ill» von Alex Rüedi, ein mysteriöses Stück im Stile der Programmmusik, welches die Geschichte des Kampfes mit einer tückischen Krankheit erzählt. Weitere Kompositionen von Alex Rüedi tragen Namen wie «Housewifes Workday» (Hausfrauenarbeitsalltag), «Two days in quarantine» (Zwei Tage in Quarantäne) und sind immer mit einem persönlichen Erlebnis des Komponisten verbunden.
Nebst den oben detailliert aufgeführten Eigenproduktionen habe ich bei folgenden CDs als Solist oder Begleiter mitgewirkt:
2002 Generations Arc-en-ciel «utopaix»
2002 Tu Solus «Kommt in sein Tor»
2003 Manfred Bohnet «Angel»
2003 Schloss Sänger Brig-Glis «Aufsteller»
2004 Juan Arnez «Misa Pacha Mama und Navidad Andina»
2006 JPB3io+1 «On s’croise»